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Dreimal höherer Rückgang

Nach Adventssamstag in Köln platzt Handelsexperte der Kragen: „Zustände nicht hinnehmbar“

Nach Adventssamstag in Köln platzt Handelsexperte der Kragen: „Zustände nicht hinnehmbar“
Am Samstag vor dem dritten Advent war die Innenstadt in Köln voll gefüllt. Der Einzelhandel lebt von solchen Tagen kurz vor Weihnachten. Trotzdem gibt es scharfe Kritik.

Die Kölner Innenstadt war am Samstag vor dem dritten Advent wenig überraschend gut gefüllt. Dieser Samstag gilt in der Regel als umsatzstark, doch Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW Aachen-Düren-Köln, zieht ein nüchternes Fazit.

Vor allem eine Sache stört ihn. Dabei geht es um die Erreichbarkeit der Kölner Innenstadt.

Bereits am Samstagnachmittag hatte ein Unfall im Kreuzungsbereich der Ulrepforte fatale Folgen für den Bahnverkehr der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Richtung Neumarkt ging zeitweise nicht mehr viel. An der unterirdischen Haltestelle Neumarkt knubbelten sich die Menschen.

„Keine Werbung für die größte Stadt in NRW“

Ein Unfall ist ein kann immer passieren, aber Hamel beschreibt ein noch viel gravierenderes Problem. 

Hamel: „Wir sind es gewohnt, dass an solchen Tagen der Parkraum knapp wird, sowohl für den Individualverkehr als auch für die ankommenden Busse.“

„Diese Zustände sind aus meiner Sicht nicht hinnehmbar“

„Was sich aber z.B. in Köln auf dem Parkplatz P22 in Deutz, dem zentralen Parkplatz für Busse, schon am frühen Morgen abspielte, ist keine Werbung für die größte Stadt in NRW. Hunderte Meter lang war die Schlange der wartenden Gäste auf einen Shuttle-Bus. Hier muss die Stadt Köln dringend Abhilfe schaffen. Diese Zustände sind aus meiner Sicht nicht hinnehmbar“, findet Hamel deutliche Worte.

Ein Händler mit mehreren Standorten in ganz Deutschland beklagte sich zudem beim Handelsverband. Die Bedeutung Kölns als Einkaufsstadt sei gefährdet.

„Dreimal höheren Rückgang der Besucherfrequenz seiner Läden“

„Überall in Deutschland gehen die Besucherfrequenzen im Einzelhandel zurück, aber dieser Händler berichtete von einem dreimal höheren Rückgang der Besucherfrequenz seiner Läden in der Kölner Innenstadt, als im übrigen Deutschland“, erklärt Hamel die Kölner Einkaufssituation.

Gleichzeitig gibt Hamel sich zuversichtlich: „Die Stadt als Treffpunkt, als sozialer Ort, wird weiterhin Bestand haben – zumindest dort, wo man den Bedürfnissen der Menschen Rechnung trägt und die erreichbar sind und bleiben.“

Von Matthias Trzeciak

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